Handwerk und Technik der Fotografie p: berlin academy startet
Wer sich heute professionell mit Fotografie beschäftigt, kennt die Rasanz, mit der sich die Fototechnik weiterentwickelt – jedes Jahr erfolgen gefühlt Quantensprünge. „Als ich vor 20 Jahren meine fotografische Ausbildung abgeschlossen habe, wurde noch mit Planfilmkassetten gearbeitet“, erinnert sich Alexander Schippel, Fotograf und Initiator von photography unlimited e.V., „heute nutze ich ein PhaseOne Digital Back mit 100 MP.“ Die schnelle Entwicklung der Fototechnik zu begleiten und Fotografierende zu unterstützen, ist eines der Hauptziele von p: photography unlimited e.V.
Die neueste Technik und eine professionelle Infrastruktur zu erschwinglichen Preisen bietet der Verein bereits seit 2018 in den p: berlin laboratories in Schöneweide an. Ab 2024 werden mit der p: berlin academy nun auch die entsprechenden Skills und zentrales Know-How rund um die Fotografie vermittelt.
„In unserer Werkstatt bieten wir die Möglichkeit, sehr kostengünstig die gesamte Prozesskette der fotografischen Produktion zu nutzen. Dafür braucht man bestimmte technische Kenntnisse, die wir in der p: berlin academy vermitteln wollen“, sagt Schippel. „Im Idealfall kann ich dann die Fähigkeiten, die ich im Workshop bei p: berlin gelernt habe, direkt vor Ort in den Laboratories anwenden und die bestmöglichen Ergebnisse in meinen Bildern erzielen.“
In insgesamt 12 Workshops in 2024 geht es um Themen wie Studiofotografie, Fine-Art-Printing, Archivdigitalisierung, Capture One und digitale Mittelformatfotografie. Aber auch „Klassiker“ wie analoges Printing, sowie angedockte Themen wie Galerieakquise oder die Erstellung von professionellen Info- und Portfoliotexten werden gelehrt. Alle Dozent:innen sind erfahrene Profis und Spezialist:innen in ihren jeweiligen Bereichen.
Für Ludwig Rauch, Fotograf und Dozent an der Ostkreuzschule, geht es in der Workshopreihe vor allem darum, einem Defizit entgegenzuwirken, dass er als Lehrtätiger oft wahrnimmt: „An einigen Schulen für Fotografie spielen die Technik und das handwerkliche Wissen heute leider eine untergeordnete Rolle. Die Leute beschäftigen sich zu wenig damit und wissen nicht, wie man welches Mittel einsetzt, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.“ Rauch konnte als künstlerischer Berater für die p: berlin academy gewonnen werden und wird das Projekt mit seiner langjährigen Erfahrung als Fotojournalist, Künstler und Lehrer begleiten.
Das fehlende Wissen führt ihm zufolge dazu, dass besonders junge Fotograf:innen im Beruf häufig Schwierigkeiten bekommen, weil die technischen Anforderungen dort nach wie vor hoch sind. „Die p: berlin academy geht sehr stark von den technischen und handwerklichen Fähigkeiten aus und stellt daher eine ideale Ergänzung für künstlerisch und anderweitig tätige Fotograf:innen dar“, ist Rauch sich sicher.
Neben dem von photography unlimited e.V. angebotenen Workshopprogramm, das vor allem die Kernbereiche wie Printing, Labor und Digitalisierung abdeckt, wird die p: berlin academy zukünftig auch ein Ort sein, an dem Fotografierende selbst eigene Workshops anbieten können. „Wir haben bei der Ausarbeitung des Konzepts festgestellt, dass ganz viele Fotograf:innen sich sowohl in der Teilnehmer- als auch in der Dozentenrolle sehen“, sagt Alexander Schippel. Dafür eine qualitativ hochwertige Infrastruktur zu bieten, ist der zweite Teil der p: berlin academy. Hier können Fotograf:innen in Abstimmung mit dem p: berlin Projektteam künftig eigene Schwerpunkte setzen. „Im Idealfall werden wir bald Gäste aus der ganzen Welt begrüßen dürfen, die spannende Themen mitbringen“, hofft Schippel.
Bis es so weit ist, dürfen sich Teilnehmende des Workshopprogramms 2024 auf viele interessante und anregende Sessions in Schöneweide freuen. In der besonderen Atmosphäre der ehemaligen Industrieanlage, in denen sich heute die p: berlin laboratories befinden, bereiten die Workshops viel Freude und regen die Kreativität an. Auch Ludwig Rauch ist gespannt auf die Zukunft: „Ich bin neugierig, wie die Workshops laufen, und welche Themen sich aus der Academy noch ergeben werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass hier in Schöneweide einer der wichtigsten Knotenpunkte des Fotografienetzwerks in Berlin entstehen wird.“ Als kleines Highlight ist übrigens geplant, die Ergebnisse der Workshops 2024 anschließend gemeinsam zu betrachten und aus den schönsten Bildern einen exklusiven Kalender für 2025 zu produzieren.
Alle Infos zu den Workshops der p: berlin academy gibt es hier.