Architekturfotografie mit 4×5″ – Großbildkamera analog

Volle Konzentration auf ein zu gestaltendes Bild, dessen Komposition gründlich durchdenken und alle Korrekturen vor dem Auslösen der Belichtung vornehmen – das ist analoge Großformatfotografie. Die Arbeit damit steht im größtmöglichen Kontrast zur Flut digitaler Schnellschüsse, die tagtäglich die Speicherkarten füllen. Im Sinne eines bewußt konzentrierten Bildschaffens bietet die p: academy den Einstieg in die Königsklasse der Fotografie mit einem Workshop der Theorie, künstlerische Praxis und post production vereint.

Freitag:
Kennenlernen mit den Dozenten Peter Thieme und Alexander Schippel. Beide sind versierte Großbildfotografen, die mit ihren Arbeiten Maßstäbe gesetzt haben. Sie stellen eigene Fotografien vor, und sprechen anhand der Bilder bereits gestalterische und technische Themen des Genres an. Ein kurzer Überblick zu bedeutenden Fotograf:innen der Architekturfotografie rundet den ersten Tag ab.

Die Architekturfotografie war eines der ersten Themenfelder, dem sich Fotograf:innen in der Frühzeit des Mediums gewidmet haben. Die Unbeweglichkeit des Objekts machte die Arbeit mit langen Belichtungszeiten unproblematisch. In dieser Zeit entstanden bereits erste Konzepte fotografischer Raumwahrnehmung und –gestaltung. Eine wichtige Rolle in diesem Workshop spielt die Arbeit mit Perspektive und Raumgestaltung. Nach einer kurzen theoretischen Einleitung geht es konkret um Themen wie das Shiften, die Wirkung verschiedener Objektive, den Effekt von Perspektiven und das korrekte Einlegen der Filme.

Sonnabend:
Wir steigen unmittelbar in die Praxis ein und nutzen als Motiv die historischen OSRAM-Werke in Berlin-Spandau. Das Areal in der Nonnendammallee gehört zum UNESCO-Welterbe und wurde 1927 im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut. Aktuell wird eine denkmalgeschützte Sanierung der Gebäude durch das Architekturbüro David Chipperfield geplant. Das gibt uns die einmalige Chance, den Zwischenzustand vor dem Umbau fotografisch festzuhalten. Die Dozenten Peter Thieme und Alexander Schippel begleiten die Workshop-Teilnehmer während des gesamten Aufnahmetages, beraten bei grundsätzlichen technischen Fragen, wie der optimalen Tiefenschärfe, dem Korrigieren von stürzenden Linien, aber auch bei allen künstlerischen Aspekten der Bildkomposition. Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten der Großbildkamera erlauben es dem Fotografen, eine der Architektur entsprechende, genaue Umsetzung des Motivs zu entwickeln. Diese Fähigkeit der Kamera professionell zu nutzen und künstlerisch umzusetzen ist zentrales Thema des zweiten Workshoptages.

Treffpunkt: 10.00 Uhr Nonnendammallee OSRAM-Werke Tor 2. SINAR Kameras und Stative werden für alle Teilnehmer zur Verfügung gestellt, eigene Kameras können aber selbstverständlich auch verwendet werden. Verpflegung für den Tag bitte mitbringen, unser Food-Truck ist noch im Bau…

Sonntag:
Die am Sonnabend belichteten Planfilme werden über Nacht entwickelt und der Sonntag startet in den Räumen der p: berlin academy mit dem Digitalisieren der Negative und der anschließenden Ausarbeitung der Scans. So erhält jeder Workshopteilnehmer zusätzlich zu den Negativen bereits hochaufgelöste Bild-Dateien seiner Motive. Einige Bilder werden wir exemplarisch in unseren p: berlin laboratories printen, um auch den Schritt vom Scan zum Druck zu demonstrieren. Die ausführliche Bildbesprechung mit Ludwig Rauch, dem künstlerischen Beraterder p: berlin academy, bildet den Abschluss des Workshops.

VITA:
Peter Thieme wurde in Chemnitz geboren und studierte nach dem Abitur zunächst Wirtschaftswissenschaften an der Martin-Luther-Universität in Halle. Seine Ausbildung zum Fotografen erhielt er an der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Er studierte dort bei Prof.  Arno Fischer und Horst Thorau. Seit 1990 arbeitet der Diplom-Fotograf Thieme freiberuflich in Berlin. Er ist Gründungsmitglied der Fotografengruppe ZeitOrt Bilddokumentation und war von 2002 bis 2006 Mitglied des Lux Fotografenbüro Berlin. Als Dozent ist Peter Thieme in Berlin mit Lehraufträgen an der HTW und der BEST-Sabel Berufsfachschule für Design vertreten.
www.peterthieme.com

VITA:
Alexander Schippel
wurde 1979 in Berlin geboren und wuchs im angrenzenden Umland der Metropole auf. Seine Ausbildung zum Fotografen erhielt er von 1997 bis 2000 an der Freien Universität Berlin. Bereits im Abschlußjahr des Studiums erschien im Jovis Verlag eine erste Veröffentlichung seiner Fotografien: Potsdamer Platz – Urbane Architektur für das neue Berlin. Mit der Gründung des Atelier Schippel erfolgte 2004 eine verstärkte Hinwendung zu künstlerischer Fotografie. Längere Projekte brachten ihn unter anderem in die Lausitz (2011) und an die Berliner Staatsoper, deren komplette Sanierung er sechs Jahre lang künstlerisch dokumentierte (2018 erschienen bei Hatje & Cantz).

Alexander Schippel ist Gründer und Leiter von p: photography unlimited e.V. Der Verein versteht sich als förderndes Netzwerk und künstlerischer Produktionsort für Fotografen und Fotografinnen in Zeiten des radikalen Umbruchs der Fotografie.

Alexander Schippel kuratiert regelmäßig Ausstellungen in Galerien und arbeitet an weiteren Bildbänden. Zur Zeit fotografiert er die Sanierung des Bauhaus-Archivs und der Komischen Oper in Berlin.

Schippels Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen u.a. im Deutschen Historischen Museum Berlin und in der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages.
www.alexander-schippel.de

Datum

26.04.2024 - 28.04.2024

Dozent

Kosten

350,- €
In der Teilnahmegebühr ist ein Mittagessen und Materialkosten enthalten.

Ort

  • p: photography unlimited

    Wilhelminenhofstr. 68 A
    Haus 15 (Gelände BAE)
    12459 Berlin

Veranstalter

  • p: photography unlimited e.V.

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