Schnittstellen der Realität„Patterns of Transition“ von Jewgeni Roppel und Verónica Losantos

Dienstag, 11. März 2025
Schnittstellen, Übergänge, Zwischenräume – diese ambivalenten Spaces erkunden die Fotograf:innen Jewgeni Roppel und Verónica Losantos anlässlich des EMOP in der Ausstellung „Patterns of Transition“.

Schnittstellen sind per se interessant, weil sie sich immer dort finden, wo zwei Dinge aufeinandertreffen. Für die Fotograf:innen Jewgeni Roppel und Verónica Losantos sind in ihrer gemeinsamen Ausstellung „Patterns of Transition“ anlässlich des EMOP 2025 ganz unterschiedliche Schnittstellen interessant: Bei Losantos geht es um biografische Überschneidungen, während Roppel den Raum zwischen Realität und Künstlichkeit in den Blick nimmt.

Verónica Losantos stammt aus Spanien und lebt seit 17 Jahren in Deutschland. Das Pendeln zwischen zwei Ländern und Kulturen hat Einfluss auf ihr Gefühl von Zugehörigkeit – ein Phänomen, das viele Langzeitmigrant:innen kennen. In Deutschland wird sie oft „Victoria“ genannt, ein Name, den sie für dieses Projekt als ihr „deutsches Alter Ego“ begreift.

Durch Fotografien, Archivmaterial, Texte und psychogeografische Ansätze visualisiert Losantos diese alternative Identität als eine in Deutschland geformte Persona. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit den Spannungen migrantischer Identität auseinander, hinterfragt die fortwährende Entwicklung des Selbst und untersucht, wie räumliche und kulturelle Erfahrungen das Empfinden von Zugehörigkeit prägen.

Jewgeni Roppel hingegen erforscht in seinem Langzeitprojekt „ATEMETA“ die Schnittstellen zwischen physischer und metaphysischer Existenz sowie die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung. Durch die Analyse von Mustern aus unterschiedlichen Zeitebenen verwebt er Vergangenheit und Zukunft zu einem gegenwärtigen Narrativ.

Das Projekt ist ein experimenteller Bildfindungsprozess, der von Natur, Religion, Götterkult und Philosophie inspiriert ist. Es setzt sich mit der Ästhetik digitaler Medientechnologien, künstlicher Intelligenz und naturwissenschaftlicher Prinzipien auseinander. In einem erweiterten Kontext kombiniert Roppel dokumentarische, experimentelle und KI-generierte symbolische Darstellungen, um assoziative Bildräume zu erschaffen, die neue Perspektiven auf die digitale und spirituelle Wirklichkeit eröffnen.

Im Rahmen des diesjährigen European Month of Photography (EMOP) präsentieren die beiden Künstler:innen ihre Arbeiten nun in der Gemeinschaftsausstellung „Patterns of Transition“ im Projektor der HAWK – Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst.

Die Prints für die Ausstellung entstanden in den p: berlin laboratories.