"Die Kamera zwingt dich zum Sehen”Interview mit Hans Keist, Geschäftsführer bei ALPA

Freitag, 30. August 2024
Der Schweizer Kamerahersteller ALPA gehört zu den größten Playern im Bereich der High-End-Fotografie. Kurz vor dem gemeinsamen Fotoworkshop von ALPA und p: berlin am 27.-29.9.2024 erzählt Geschäftsführer Hans Keist im Gespräch, welche Herausforderungen die Branche heute meistern muss.

Sven Stienen: Du hast im Vorgespräch gesagt, dass Du eigentlich mit Fotografie gar nicht viel zu tun hast – was ist Dein Hintergrund und wie bist Du zu ALPA gekommen? 

Hans Keist: Von Beruf bin ich Maschineningenieur, habe aber zusätzlich ein Studium in Betriebswirtschaft gemacht. Während des Studiums habe ich schon mit schwarz-weiss Fotografie experimentiert, aber eher als privates Hobby. Nach der Uni habe ich fast 25 Jahre weltweit in der Öl- und Gasindustrie gearbeitet, in Asien gelebt, bin viel gereist und habe währenddessen eine Affinität zu Kulturen und der Zusammenarbeit mit Menschen entwickelt. Nach meiner internationalen Zeit habe ich als Geschäftsführer eine Firma umgebaut und war einige Jahre selbstständig als Interimsmanager und Unternehmensberater in der Schweiz unterwegs. Über das damals entstandene Netzwerk und die private Beziehung zu Ursula Capaul und Thomas Weber (Anm.d.Red.: ehemalige Eigentümer von ALPA) kam dann im Herbst 2021 die Anfrage, ob ich ALPA übernehmen würde.   

Sven Stienen: Warum hast Du Dich darauf eingelassen?

Hans Keist: Ich habe das Potential und die Herausforderung gesehen. Meine Wahrnehmung von ALPA war, dass dort sehr viel technisches Wissen im Unternehmen existiert, sowohl was die Fotografie angeht als auch die Technik. Auch die Beziehungen zu den Lieferanten und Partnern habe ich als großes Potential erkannt: ALPA ist stark international ausgerichtet, obwohl das Unternehmen klein ist. Der Großteil unseres Umsatzes kommt aus China. Und da habe ich meine Passion gesehen: Es geht neben der Betriebswirtschaft sehr stark um Beziehungen zu Menschen, und da kann ich meine internationale Erfahrung hineinbringen. Meine betriebswirtschaftlichen Kompetenzen helfen mir, mit noch bestehenden Defiziten zu identifizieren und kontinuierlich zu verbessern.  

Sven Stienen: Ein Match made in heaven … 

Hans Keist: Vielleicht … Ich kann keinem der Fotograf:innen, die bei uns ein- und ausgehen, das Wasser reichen, aber ich kann mit meinen spezifischen Erfahrungen andere Mehrwerte einbringen. Das ist das eine, das Rationale; aber ich habe auch gleich gemerkt, wie groß der Fokus auf Kunst und auf Beziehungen zu Kunstschaffenden ist. Das fasziniert mich. Im Gasgeschäft, unter Ingenieuren, war alles durch Rationalität und Fakten bestimmt. Bei ALPA geht es um Beziehungen, um Vertrauen und darum, sich Zeit zu nehmen und etwas aufzubauen. Hier kann ich etwas einbringen. IWährend meiner Auslandsaufenthalte habe ich gelernt, mich auf Menschen und Kulturen vorbehaltlos einzulassen, um Vertrauen zu schaffen und Beziehungen aufzubauen. Das ist eine wesentliche Geschäftsgrundlage und gemeinsam mit dem künstlerischen Aspekt hat es mich dazu bewogen, bei ALPA einzusteigen.   

Alexander Schippel: Du hast gerade erwähnt, wie wichtig Asien für ALPA ist. Kannst du beschreiben, was den chinesischen Markt für euch als Kamerahersteller vom Europäischen unterscheidet? 

Hans Keist: Chinesische Kund:innen, die eine ALPA kaufen, sind meist passionierte Amateurfotograf:innen. Sie gehören zur wohlhabenden Schicht und sind sehr vermögend. Sie kaufen mit einer ALPA vor allem eine Geschichte und ein Statussymbol. Professionelle Fotografierende in Asien kaufen hingegen eher selten unsere Kameras. Aber diese Tendenz gilt tatsächlich auch für den europäischen Markt. 

Sven Stienen: Die Fotobranche, vor allem im High-End-Segment, ist angeschlagen und auch ALPA muss um Marktanteile kämpfen. An welchem Punkt war das Unternehmen wirtschaftlich, als Du eingestiegen bist?

Hans Keist: Die Pandemie ist natürlich an uns nicht spurlos vorbeigegangen. Als ich eingestiegen bin, war die Philosophie bei ALPA, immer das ultimative technische Produkt zu liefern. Das Denken des Unternehmens war auf das Element Technik fixiert. Daraus folgte auch ein gewisses elitäres Denken: Die Leute müssen es sich verdienen, mit einer unserer Kameras zu arbeiten. Meine Erfahrungen in Asien und im Nahen Osten haben mich etwas anderes gelehrt. Ich habe gemerkt, dass der entscheidende Faktor die Beziehung zu Menschen und die Nähe zu den Fotograf:innen ist. Was ist deren Lebensgeschichte, was sind ihre Ambitionen? Das ist in meinen Augen genauso wichtig, wie die beste Technik zu liefern.  

Sven Stienen: Du hast also eine neue Vision für das Unternehmen mitgebracht?

Hans Keist: Ja, absolut. Wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir mit der ALPA zu den Leuten hingehen müssen, dass wir das Thema Digitales Mittelformat in Workshops hineintragen und die Faszination für diese Art der Fotografie entwickeln müssen. Wenn uns das gelingt, dann werden sich auch unsere Kund:innen in die ALPA verlieben – und so können neue Geschäfte und neues Wachstum entstehen.  

Sven Stienen: Dennoch bleibt die überragende Technik eines der wichtigsten Argumente von ALPA. Hast Du auch in dem Bereich neue Ideen und Ziele mitgebracht? Gibt es konkrete Projekte, an denen ihr arbeitet?

Hans Keist: Wir haben in vielen Gesprächen mit Kunden, Lieferanten und Partnern festgestellt, dass der mechanische COPAL-Verschluss auf der Wunschliste ganz oben steht. Das macht uns große Mühe, denn dieser spezifische Kameraverschluss wird seit 2016 nicht mehr produziert. Wir sind seit längerem auf der Suche nach einer Nachfolgelösung. Derzeit sieht es so aus, dass wir bald selbst einen neuen mechanischen Verschluss anbieten können. Das wäre ein großer Erfolg, nicht nur für ALPA, sondern für ganz viele Hersteller wie z.B. Cambo oder ARCA Swiss, die diesen dann ebenfalls nutzen könnten. Damit würden wir der Mittelformatfotografie eine Zukunft sichern, denn dann könnten wir auch neue Kundengruppen ansprechen, die bisher vielleicht nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, unsere Produkte zu nutzen. Ein Kamera-Rückteil mit guter Auflösung und einem mechanischen Verschluss könnte unsere Produkte kompatibel für die Ansprüche eines jüngeren Publikums und auch der Berufsfotograf:innen machen. Der mechanische Verschluss würde uns auch die Tür in Richtung Analogfotografie öffnen. Es ließe uns ein Paket schnüren, das für Profis und angehende Profis attraktiv wäre.  

Alexander Schippel: Wenn es euch nicht gelingt, die Teile selbst zu produzieren, könnte es dann schwierig werden, die Zukunft der analogen Fotografie zu sichern? 

Hans Keist: Wir sichern den Zugang zu Komponenten und Teilen durch enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern und Firmen. Bei mechanischen Verschlüssen vertrauen wir auf Quellen aus unseren internationalen Netzwerken. Wir können immer noch Filmrückteile bei unserem Partner Linhof in Bayern beziehen. Aber manchmal ist es wirklich schwierig, diese alten mechanischen Verschlüsse zu finden. Wir versuchen dann teilweise, weltweit an alte Optiken zu kommen, die noch solche Verschlüsse haben, die wir dann ausbauen. Der Verschluss ist also der Flaschenhals – mit ihm können wir die analog arbeitenden Fotograf:innen bedienen. Wir haben immer wieder Fotograf:innen, die bei uns in Zürich anklopfen und den Wunsch äußern, mit einer ALPA in die Analogfotografie einzutreten. Der Bedarf ist also definitiv da und ich sehe es als eine Aufgabe für unser kleines Unternehmen, mit Mitanbietern gemeinsam diese Herausforderung anzunehmen und unser Überleben zu sichern.  

Alexander Schippel: Aus unserer Vereinsperspektive, mit einem breiten Spektrum an Mitglieder:innen und befreundeten Fotograf:innen, ist es wünschenswert, zukünftig mehr jüngere Fotograf:innen beim Thema digitales Mittelformat anzusprechen. Die Qualität der Fotografie und die viel größeren technischen Möglichkeiten, die die Produkte von Phase One oder ALPA bieten, sind bereichernd auch für andere Arten des Fotografierens und setzt in Bezug auf die Qualität Maßstäbe. 

Hans Keist: Da ist einerseits unsere Technik, die auf ihre Weise ausgeprägt und besonders ist, aber dann eben auch der Vorgang des Fotografierens. Viele Fotograf:innen sagen mir, dass sie vor allem über das Arbeiten lernen. Die Kamera zwingt dich zum Sehen, bevor das eigentliche Bild entsteht, und das ist ein wesentlicher Teil des Prozesses. Ich sehe die ALPA nicht nur als technisches Element, sondern als gestalterisches Werkzeug, das mit sehr viel Inspiration und Kreativität eingesetzt wird. Und so möchte ich, dass unsere Produkte gesehen werden.   

Alexander Schippel: Du bist in der Fotowelt sehr gut vernetzt – wie siehst du als Unternehmensberater die Branche? Wie schätzt du die Zukunft der Fotografie ein, wenn immer mehr ausgebildete Fotograf:innen Mühe haben, wirtschaftlich zu überleben? 

Hans Keist: Ich sehe auch, dass die Kosten für Fotografierende zum Teil nicht mehr amortisierbar sind. Von außen betrachtet, wird der Branche eigentlich ein Wachstum von zwei bis drei Prozent zugeschrieben. Dieses wird im Wesentlichen von den großen Produzenten wie Fujifilm und Hasselblad absorbiert. Eigentlich bleibt für die Kleinen, zu denen auch ALPA gehört, nicht mehr viel übrig. Es kommt bei uns noch erschwerend hinzu, dass wir bei unseren Kooperationspartnern wie z.B. Rodenstock Optik immer nur sehr kleine Margen der hochpräzisen Optiken abnehmen. Wir Kleinunternehmen müssen wirklich aufpassen, dass wir solchen Produzenten zukünftig ausreichend Umsätze sichern, damit sie nicht gezwungen sind, die Produktion von Optiken irgendwann einzustellen. Gleichzeitig merken wir, dass bei der Nachfrage von den teuren digitalen High-End-Backs der Markt nicht ungeheuer groß ist. Es muss uns also in Zukunft gelingen, unsere Produkte attraktiver zu machen und neue Zielgruppen anzusprechen.  

Sven Stienen: Versuchen gerade alle dieser sehr spezialisierten Anbieter eine Art Allianz aufzubauen, um gemeinsam ihren Markt zu retten?  

Hans Keist: Ja und nein. Allianzen sind gut, gleichzeitig hat jeder Akteur immer auch seine eigene Seele. Zugleich bin ich davon überzeugt, dass die Zukunft der spezialisierten Anbieter in der Zusammenarbeit liegt, ohne dabei den Geist des Wettbewerbes im Markt zu untergraben. Nur im Schulterschluss gibt es eine Überlebenschance und Möglichkeiten, den Fotografierenden Angebote zu machen, die auch bezahlbar sind. Wenn jeder nur in seiner eigenen Mühle mahlt, dann werden wir Schwierigkeiten bekommen. Natürlich sind wir Konkurrenten, das liegt in der Natur der wirtschaftlichen Unternehmung. Aber alle beziehen die gleichen Komponenten von Anbietern wie Phase One oder Rodenstock. Wir müssen und können also gemeinsam darauf achten, dass wir bei diesen zentralen Zulieferern genügend Nachfrage erzeugen. Nur in der Kooperation liegt eine Zukunft, und ich weiß aus Gesprächen, dass alle den gleichen Leidensdruck haben.    

Alexander Schippel: Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Vorteile des langsamen, konzentrierten Arbeitens – der Fotografierende geht raus in die Welt, stellt seine Kamera ein und muss sich beim Ergebnis darauf verlassen, dass er die richtigen Entscheidungen getroffen hat – heute ganz in Vergessenheit geraten sind. Vielen Fotograf:innen, die zu uns kommen, fehlt eigentlich die Möglichkeit zur Praxis, sie haben keinen Zugang zur Technik. Und wie es scheint, wird die Mittelformatfotografie heute maßgeblich durch die Nachfrage auf dem chinesischen Markt und die Bedürfnisse weniger, sehr erfolgreicher Fotograf:innen bestimmt. Ist der Branche überhaupt bewusst, dass an vielen Schulen und Unis der Zugang zur digitalen Fachkamera nicht da ist und dass die Studierenden von heute als Kund:innen von morgen keinen Zugang zu euren Angeboten haben? 

Hans Keist: Es ist sicherlich korrekt, dass Universitäten weniger im Blickfeld von Unternehmungen wie ALPA sind. Die Branche hat das wahrscheinlich weniger im Blick. Wir haben unsere Produkte mit einem entsprechenden Preisniveau und das führt dazu, dass die Unis als Markt nicht im Fokus sind, weil dort keine Verkäufe stattfinden. Man konzentriert sich also auf Leute, die sich unser jeweiliges Angebot leisten können. Aber wir beginnen jetzt langsam umzusteuern. Bei den Schweizer Kund:innen kann man es schon sehen: Wir haben viele Anfragen für Workshops, immer wieder kommen Leute, um sich eine ALPA-Kamera auszuleihen und selbst zu erfahren, was den Unterschied zu industriellen Kameras ausmacht. Wir suchen auch die Nähe zu den Universitäten hier in Zürich, um zu lernen, wie wir damit umgehen können. 
Gleichzeitig unterstützen wir junge Fotokünstler und bieten über einen längeren Zeitraum Zugang zu unseren Kameras. Wir können unsere Produktion und unseren Markt nur langfristig sichern, wenn wir die jüngere Generation davon überzeugen können, dass die Investition in ein teures Gerät sich lohnt. Es geht hier nicht nur um ALPA, sondern um das ganze Mittelformat. Wenn es ausstirbt, verlieren wir auch aus künstlerischer Sicht viele gestalterische Elemente, die mit der Industriekamera nicht möglich sind.  

Sven Stienen: Du hast gerade eure Workshops erwähnt. Was sind die Themen und Inhalte der Workshops? Wie wichtig ist euch die Möglichkeit, das Potential eurer Kameras in der Praxis zu vermitteln?   

Hans Keist: Wir versuchen mit den Workshops, Menschen zusammenzubringen, die eine Passion für Fotografie haben, und ihnen beim Fotografieren mal eine ALPA in die Hand zu geben. Dabei sind viele Faktoren des Erlebens wichtig, die Verarbeitung, das Handling, das Design und nicht zuletzt die tollen Möglichkeiten der Kamera. Wir wollen unsere Geschichte in die Workshops hineintragen, verschiedenen Dimensionen ansprechen und nicht einfach nur über Technik reden. Es geht um mehr als technischen Vorsprung, ich glaube, dass es fast unmöglich ist ein Kamerasystem in der Größenordnung von 50.000 bis 60.000 EUR kommunikativ zu erfassen. Da spielen Emotionen und Wahrnehmungen eine Rolle und es sind finanzielle Aspekte mit im Topf, die dann entscheiden, ob es passt oder nicht.   

Sven Stienen: Im Rahmen der p: berlin academy sind auch Workshops mit ALPA und Phase One geplant, es gab bereits in der Vergangenheit Workshops an unserem Standort in Berlin. Wie wichtig sind solche Kooperationen für ALPA? 

Hans Keist: Alpa verfolgt bei diesem Thema zwei Stoßrichtungen. Einerseits haben wir unsere ALPA-Akademie mit Marken-Ambassadoren und Workshops, auf der anderen Seite sind wir immer offen für Kooperationen wie zum Beispiel mit p: photography unlimited e.V. Wir möchten auf Bedürfnisse in der Foto-Community reagieren und sind dankbar, wenn ihr sie uns mitteilt. Wir schicken dann gern Equipment und Experten, um eine gute Experience vor Ort zu ermöglichen. Wir als Firma sind zu klein, um aus der Schweiz heraus internationale Workshops in Berlin oder anderen Metropolen zu organisieren. Wir vertrauen auf Partner wie euch und suchen langfristige, tragende Beziehungen, mit denen wir die Geschichte von ALPA zu den Menschen tragen können.  

Sven Stienen: Als Fördermitglied von p: photography unlimited e.V. leistet ALPA einen aktiven Beitrag zur Vernetzung und Weiterentwicklung der Szene, auch in Berlin. Siehst du dieses Engagement im Kontext des von Dir erwähnten Schulterschlusses der ganzen Fotobranche im Bereich Groß- und Mittelformat? 

Hans Keist: Definitiv! Wie gesagt, wir sind eine Handvoll Personen in der Schweiz und unsere Ressourcen sind sehr schnell absorbiert. Wir würden allein eine solche Reichweite gar nicht hinbekommen. Wie sollen wir es allein schaffen, einen Workshop z.B. in Schottland zu organisieren, bei dem die Teilnehmenden mehrere Tage zusammen verbringen, über Gott und die Welt diskutieren, Fotos machen, sich austauschen und für das gleiche Thema brennen? Bei solchen Treffen passiert unglaublich viel und das ist für mich enorm wichtig. Darum habe ich manchmal Mühe, wenn wir einfach nur über Millimeter, Verstellwege und Brennweiten sprechen. Es sind die Menschen mit ihren Ideen, die Fotografie leben. Ich möchte viel mehr von diesen Menschen ansprechen und dafür sind Partner wie p: berlin unverzichtbar.  

Sven Stienen: Eine Frage zum Abschluss: Wo siehst du die Fotobranche in fünf Jahren? Was würdest du dir wünschen, damit es eine hoffnungsvolle und aussichtsreiche Zukunft wird? 

Hans Keist:  Ich gehe davon aus, dass Fotografie als Kunst- und Kommunikationsform weiterhin einen großen Stellenwert in unseren Gesellschaften einnimmt. Ich wünschte mir aber, dass Fotos als Form des Geschichtenerzählens bewusster wahrgenommen und weniger einfach nur konsumiert werden. Dass das Erschaffen von Fotos die Wertschätzung in der Gesellschaft erfährt, die es verdient. Dass Menschen, die Ihre Passion zum Beruf machen, davon leben können.
Ideal wäre aus meiner Sicht, dass das Mittelformat bei Profis und den passionierten Fotografierenden wieder stärker präsent wäre. Ich würde mir außerdem wünschen, dass Fotografie wieder mehr als bewusster, kreativer Akt und weniger inflationär, wie in den sozialen Medien, praktiziert würde.
Ich bin wie gesagt kein Fotograf, umso spannender finde ich die Fotograf:innen, zu denen ich einen persönlichen Bezug habe und bei denen ich verstehe, was sie im Bild ausdrücken wollen. Eigentlich faszinieren mich die Menschen und was aus ihrer Arbeit entsteht – ich hoffe, dass wir noch viele dieser Geschichten erleben und erzählen dürfen.  

Gemeinsam mit unserem Partner ALPA bieten wir in der p: berlin academy Workshops zum Thema „Architektur- und Industriefotografie im digitalen Mittelformat“ an! In den Workshops lernen die Teilnehmenden die grundlegenden Fähigkeiten in der Großformatfotografie und erhalten die Gelegenheit, im UNESCO-Welterbe der ehemaligen Osramwerke in Berlin-Spandau auf fotografische Erkundungstour zu gehen. Während des gesamten Workshops ermöglichen p: berlin und ALPA außerdem allen Teilnehmenden, High-End-Produkte von ALPA zu nutzen und auszuprobieren. Der nächste Workshop findet am 27. – 29.9.2024 statt. Alle weiteren Infos gibt es hier.

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